Engagierte Presse-Arbeit, zufriedene Mitglieder und nützliche Tipps zum Umgang mit Schimmel
Mitgliederversammlung 2017: Haus & Grund Andernach hat sich sehr zur Freude der Mitglieder dafür eingesetzt, dass bei Leerstand nicht reflexartig zu hohe Mieten (und damit die Vermieter) dafür verantwortlich gemacht werden. Wissenswertes zur Bekämpfung von Schimmel berichtete Referentin Elisabeth Baur.
Großes Interesse: Gebannt lauschten die Mitglieder dem Vortrag von Elisabeth Baur zur Schimmelproblematik. - Foto: Haus & Grund Andernach
Haus & Grund Andernach ist zwar ein durchaus bewährter Problemlöser für die Mitglieder. Der Verein macht sich aber darüber hinaus vor Ort auch für die Interessen der privaten Eigentümer und Vermieter stark. Von einem guten Beispiel konnte Geschäftsführerin Gabriele Ulle-Hansen der Mitgliederversammlung berichten.
Der Verein hatte sich eingeschaltet, als in der Öffentlichkeit der Eindruck entstand, der Leerstand in der Innenstand sei die Folge zu hoher Mieten (und damit von Vermietern verursacht). „Dabei handelt es sich um einen stark vereinfachenden Vorhalt der Presse“, erläuterte sie.
Werbung für die Sicht von privaten Vermietern
Dem Verein war es zur Freude der Mitglieder gelungen, die Sicht der privaten Vermieter bekannter zu machen. Während Mieter bei fehlendem Umsatz ihre Geschäfte an andere Orte verlagern, bleiben viele Vermieter auf nicht gezahlten Mieten sitzen und auf behördlichen Auflagen und Vorschriften, die eine Modernisierung im Bestand in den meisten Fällen deutlich erschweren.
Neben diesem kleinen, aber doch nicht unwichtigen Erfolg in der Öffentlichkeitsarbeit konnten Geschäftsführerin Ulle-Hansen und RA Gerhard Ulle als 1. Vorsitzender auch in anderer Hinsicht eine sehr erfreuliche Zwischenbilanz für den Verein ziehen. Der ist erneut leicht gewachsen, hat im vergangenen Jahr einen Überschuss erwirtschaftet und entwickelt sich ingesamt sehr prächtig.
Kein Wunder also, dass der Führungsmannschaft die breite Zustimmung der Mitgliederversammlung sicher war. An die einstimmmige Entlastung schloss sich die kurze Vorstandswahl an. Neu zu besetzen war lediglich der Posten von Schriftführerin Stephanie Moritz, die aufgrund einer neuen beruflichen Verpflichtung nicht mehr zur Wahl antrat. Zu ihrem Nachfolger wählte die Versammlung (ebenfalls einstimmig) Dr. Ulrich Blang.
Bei den Beratungen des Vereins gibt es klare Schwerpunkte: die Betriebskostenabrechnung, fristlose Kündigungen, (vorgetäuschte) Eigenbedarfskündigungen, Mietmängel, Störungen im Mietverhältnis sowie Fragen aus dem Bereich der Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG).
Ein echter Dauerbrenner (und ein Streitthema) bleibt der Umgang mit einem Schimmelpilzbefall. Dazu hielt Dipl.-Ing. Elisabeth Baur der Versammlung einen spannenden Vortrag: „Winterzeit, Schimmelzeit – Entstehung, Beseitigung und Vermeidung“.
Mit der Kernaussage „Schimmelpilze sitzen nicht auf dem Trockenen“ begann die Sachverständige einen Vortrag, der zahlreiche Beispiele aus der Praxis bot. Das ging von dunklen Ecken im Schlafzimmer über rundum schwarze Fenster im Bad und Schimmel im Keller bis hin zu den Tücken von Küchen mit so genannter „Kölner Lüftung“.
Nicht immer sind Mieter die Schimmel-Ursache
Wie entstehen Schimmelpilze und welche Maßnahmen sind zur Beseitigung erforderlich? Das ist im Einzelfall meist die spannende und unter Umständen für den Vermieter nicht ganz preiswert zu lösende Frage. Denn längst nicht immer sind Mieter (und ihr mangelndes Lüftungsverhalten) die Verursacher der Probleme.
Auch das Argument, dass in den vergangenen Jahren bei Vormietern kein Schimmel vorhanden war, ist nach der Erfahrung der Fachfrau noch kein sicheres Indiz dafür, dass bauseits alles in Ordnung sein muss.
Schimmelpilz in Wohnungen gilt als Mietmangel. Über die Ursachen und die Frage, wer für die Behebung aufzukommen hat, entsteht in der Praxis häufig Streit. Dabei sind die Lösungen in der Rechtsprechung durchaus nicht einheitlich erfolgt. Hier gilt eher: Vier Juristen, vier Meinungen.
Daher empfahl die Referentin, immer zunächst zu versuchen, die Ursachen zu erforschen und dazu Sachverständige einschalten. De-rren Gutachten ermöglicht Juristen auch eine klaren Aussage zu den möglichen rechtlichen Konsequenzen im konkreten Fall.
Wer sich für das Thema interessiert, kann in der Geschäftsstelle des Vereins Prospekte erhalten, die Baur dort für die Mitglieder hinterlassen hat.